Die eigene Webseite soll online gehen und muss dementsprechend für alle Internetnutzer zur Verfügung stehen. Für viele stellt sich an dieser Stelle die Frage: Webhosting oder vServer?
Grundsätzlich ist es bei beiden Varianten möglich, eine eigene Webseite zu betreiben. Vor der Entscheidung für oder gegen eine der Möglichkeiten sollte zunächst klargestellt werden, worin die Unterschiede zwischen beiden Hostingansätzen liegen.
Das (Shared) Webhosting zeichnet sich dadurch aus, dass die Daten in den meisten Fällen mittels eines FTP Zuganges auf den Server kopiert werden können und von dort aus direkt über den Browser erreichbar sind und aufgerufen werden können. Die dafür nötige Software wurde bereits vom Hoster installiert und konfiguriert.
Ein vServer verhält sich hierbei gegensätzlich: sofern es sich nicht um einen sogenannten „Managed vServer“ handelt, kann und muss der Nutzer die Software selbstständig installieren und konfigurieren, die er für das Webhosting benötigt. Erst nach der kompletten Installation kann er die eigentliche Webseite kopieren und zur Verfügung stellen.
Dies stellt auch den wichtigsten Entscheidungspunkt dar: Auf einem vServer muss der Endanwender das gesamte System selbst warten. Ein Webserver muss installiert und konfiguriert, der Datenbankserver vollständig aufgesetzt und Sicherheitsupdates eingespielt werden. Firewall-Konfigurationen sowie das setzen von DNS-Einträgen gehören ebenso zu den Tätigkeiten eines solchen Serveradministrators und geschehen auf den meisten Geräten über SSH-Zugriff mittels Kommandozeile. Alle diese Arbeiten entfallen mit einem Shared Webhosting – ebenso aber die Flexibilität. Setzt eine Software oder Applikation bestimmte Infrastruktur voraus, so muss der Hoster genau nach diesen Anforderungen gewählt werden, während man auf einem vServer die Software komplett selbst installieren kann.
Möchte man das Gute aus beiden Welten vereinen, kann man auf einen „Managed vServer“ setzen. Dieser Managed vServer wird von einem Systemadministrator verwaltet. Der Nutzer kann bestimmte Pakete zur Installation und Konfiguration anweisen, hat aber keine Administrationsberechtigungen auf dem System. Diese Dienste sind bedingt durch den administrativen Mehraufwand teurer als ein unmanaged vServer.
Empfehlenswert ist es für jemanden ohne praktische Erfahrungen in der Linux-Serveradministration entweder ein Shared Webhosting zu nutzen oder auf einen Managed vServer zurückzugreifen. Diese Systeme bieten dem Nutzer die vollständige Abnahme aller administrativen Verpflichtungen, sind aber weniger flexibel als ein komplett eigener vServer. Ein eigener vServer setzt auf jeden Fall Erfahrungen und Wissen im Bereich Server-Administration voraus, bietet aber höchste Flexibilität und eine meist bessere Performance als ein Shared Webhosting. Letzteres ist bedingt durch die garantierten Ressourcen des vServers.
Zum Abschluss noch einmal eine kurze Übersicht mit einzelnen Vor- und Nachteilen der jeweiligen Varianten:
Shared Webhosting
+ kein Management-Aufwand
+ Fehler werden durch den Hoster behoben
+ preisgünstig
+ oft automatisches Backup seitens des Hosters
– wenig Flexibilität bei der Softwarekonfiguration
– wird sich oft mit vielen Kunden geteilt und kann bei vielen gut besuchten Seiten auf einem System zu Performanceschwierigkeiten führen
vServer
+ extrem flexibel in der Softwarekonfiguration
+ dedizierte Ressourcen (CPU, RAM)
+ es können mehrere eigene Projekte auf einem System betrieben werden
– viel Arbeitsaufwand durch Administration
– Haftbarkeit bei Einbrüchen auf dem System
– teurer als Webhosting